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Maulwurf – Helfer im Garten

Auf Wiesen und Weiden fühlt sich der Maulwurf wohl. Dort findet er gute Böden, viel zu Fressen und vor allem Ruhe. Manchmal sind Maulwürfe auch im Garten anzutreffen. „Viele Gartenbesitzer stören sich an den Haufen. Dabei sind diese nur Zeichen einer wichtigen unterirdischen und ökologischen Tätigkeit“, verteidigt Oskar Deichner, Biologe im BUND-Naturschutz Büro in Nabburg, den Maulwurf. Im Gegenteil: Er lockert die Erde, sorgt für eine gute Durchlüftung des Bodens und frisst als Insektenfresser ausschließlich tierische Kost. Vor allem in der weißen Winterlandschaft fallen die dunklen Maulwurfshügel besonders auf. Der BUND Naturschutz erklärt, warum das so ist und was den gesetzlich geschützten Maulwurf einzigartig macht.

 

25.03.2021

Seine Erdhaufen kennt jeder, gesehen haben ihn die Wenigsten - den Maulwurf! Wie auch? Der scheue Insektenfresser lebt nämlich den größten Teil seines Lebens unter der Erde, genauso wie seine Beute. Er frisst Regenwürmer, Engerlinge und andere Käferlarven. Schnecken findet er auch nicht verkehrt. Seine Nahrungstiere lokalisiert der Maulwurf mit Hilfe des Gehörs und seiner Rüsselnase, die mit vielen Nervenzellen und Tasthaaren ausgestattet ist. Er ist auch nicht völlig blind, seine Augen sind nur verkümmert. Doch seine Ohren sind ungewöhnlich scharf, und er spürt das leiseste Zittern des Bodens. „Gefressen wird rund um die Uhr, denn der Grundumsatz des Maulwurfs ist sehr hoch. So benötigen die Tiere eine tägliche Nahrungsmenge, die etwa 85% ihres Körpergewichtes entspricht“, erklärt Oskar Deichner vom BUND Naturschutz.

Leben im Untergrund
Der Maulwurf ist vollkommen auf das Leben unter der Erde angepasst. Sein 13 - 15 cm langer Körper ist geformt wie eine kleine Walze. So passt er ideal durch die Gänge, die er mit seinen großen, seitlich ausgerichteten Grabschaufeln gräbt. Dabei buddelt sich der Maulwurf erst vorwärts, dann dreht er sich um und schiebt mit seinem Kopf die überflüssige Erde hinaus an die Oberfläche. Durch seine starken Muskeln im Schulterbereich kann er zwanzigmal so viel Erde bewegen, wie er selbst wiegt. Das weit verzweigte Tunnelsystem besteht aus Gängen, Vorratskammer und Wohnkessel. Die meisten Jagdstrecken befinden sich dicht unter der Oberfläche, wo er seine Beute findet. „Im Winter müssen die Gänge wegen des Frostes tiefer gelegt werden, bis zu 60 Zentimeter in die Erde gräbt er dann. In Ausnahmefälle sogar bis zu einem Meter. Dabei gilt: Je tiefer er buddelt, umso mehr Erde muss an die Oberfläche geschaufelt werden. Daher gibt es im Winter und Frühling mehr Maulwurfshügel als im Sommer“, weiß Klaus Pöhler, 1. Vorsitzender des BN im Landkreis Schwandorf. Sehr spannend ist auch die Tatsache, dass Maulwürfe unter der Erde mit wenig Sauerstoff und einer hohen CO2-Konzentration zurechtkommen müssen. Das schafft er aber ohne Probleme, denn das Blut des Maulwurfs enthält viel Hämoglobin, das ihm hilft, verbrauchte Luft nochmals zu nutzen. „Dennoch können mehr Tunnelausgänge auch der Belüftung dienen“, so Pöhler.

Geschützte Gartenhelfer
„Maulwürfe buddeln nicht nur den Garten um, sondern sind auch hervorragende Vertilger von Pflanzenschädlingen. Durch ihre grabende Tätigkeit wird der Boden gelockert und besser durchlüftet, wovon viele andere Arten, wie Erdhummeln oder Kröten profitieren.“, erklärt der Biologe Deichner. Auf diese Weise kann der Boden mehr Regenwasser aufnehmen, was den Gartenpflanzen zugutekommt. Die ausgeworfene lockere Erde der Maulwurfhügel, kann dann wieder im Blumenbeet verwendet werdet.

Leider sind Maulwürfe durch die Zerstörung von Lebensräumen, den Rückgang der Insektenvielfalt und die zunehmende Flächenversiegelung gefährdet. Als besonders geschützte Tierart dürfen sie laut Bundesnaturschutzgesetz nicht gefangen, verletzt und getötet werden.

Nicht verwechseln sollte man den Maulwurf mit der zu den Nagetieren gehörenden Wühlmaus. Deren Hügel sind viel flacher und die Gangöffnung ist immer am Rand eines Haufens. Beim Maulwurf liegt dieser oben. Wühlmäuse finden ihre pflanzliche Nahrung dicht unter der Erdoberfläche, deshalb sind über längere Strecken dicht unter der Grasnarbe verlaufende Gänge typisch, über denen sich die Bodenoberfläche leicht aufwölbt.