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FATALE FEHLENTSCHEIDUNG IM TEUBLITZER STADTRAT!

Die Begründung, man habe 30 Jahre kein Gewerbegebiet ausgewiesen und sei jetzt auch mal wieder dran

kann doch kein Argument sein, wenn so viele Gründe dagegen sprechen. Dann passt halt der Standort nicht.

Aber hier wird auf Biegen oder Brechen versucht, ein ökologisch und wirtschaftlich unsinniges Projekt gegen alle Widerstände durchzusetzen.

19.02.2021

Die offizielle PRESSEMITTEILUNG des Bund Naturschutz dazu finden Sie hier:

Der BUND Naturschutz lehnt das von der Stadt Teublitz geplante Gewerbe- und Industriegebiet an der Anschlussstelle Teublitz der A93 weiterhin ab.

Reinhard Scheuerlein, Regionalreferent des BUND Naturschutz für die Oberpfalz, betont: „Bei einer solchen Planung, die Natur- und Klimaschutz ignoriert und massive Mängel aufweist, darf die Bayerische Staatsregierung nicht mitspielen, sondern muss den Verkauf des Staatswaldes verweigern.“

Moderner Ablass-Handel
Klaus Pöhler, Kreisvorsitzender des BUND Naturschutz Schwandorf wirft der Stadt Teublitz vor, mit ihrem Vorhaben wertvolle Natur zu zerstören. Ihr Alibi, das 1,1-fache an ökologischem Ausgleich dafür zu schaffen täuscht nicht darüber hinweg, dass mehr als 20 ha Fläche Natur endgültig verloren gehen. Moderner Ablass-Handel der nach wenigen Jahren in den meisten Fällen nicht mehr kontrolliert wird. Verloren gehen 20 ha CO2-Senke historischer Wald mit 80 Jahre alten Bäume, die nicht so schnell zu ersetzen sind, wertvoller Wasser- und CO2-Speicher Boden, z.T. mooriger Boden, frisches, sauberes Wasser und frische Luft und ein Naherholungsgebiet. Man kann kaum mehr auf einmal zerstören!

Aufhängen von Nistkästen kein Ersatz für die Vernichtung ganzer Lebensräume
Und Dr. Christian Stierstorfer vom Landesbund für Vogelschutz stellt fest, dass "das Aufhängen von Nistkästen kein Ersatz für die Vernichtung ganzer Lebensräume sein kann. Auch das geplante Abfangen Tausender Erdkröten kann nur als skurril bezeichet werden. Wo sollen die Tiere denn hin? Hinzu kommt, dass die Stadt Teublitz erst öffentlich behauptete, es gebe gar keine geschützten Arten in dem Wald. Nachdem wir reihenweise solche Arten nachgewiesen haben, scheint dies aber auch egal zu sein."

Es konnte bislang nicht stichhaltig dargestellt werden, dass es angeblich zahlreiche Interessenten für das rund 20 ha große Areal gibt. Die Aussage des Bürgermeisters, er möchte die ansiedlungswilligen Unternehmer im Vorfeld der Planung nicht namentlich nennen, lässt erhebliche Zweifel aufkommen, ob es sich tatsächlich um absolut feste Kandidaten handelt. Die Zweifel sind schon deshalb angebracht, da es immer noch keine - auch nur annäherungsweise konkrete - Zahl zum voraussichtlichen Preis pro m² gibt. Das Areal liegt weit außerhalb von Teublitz, weshalb mit vergleichsweise hohen Erschließungskosten zu rechnen ist. Das Erschließen und Baureifmachen des Geländes selbst wird wegen des erheblichen Höhenunterschiedes ebenfalls hohe Kosten verursachen. Dafür muss die Stadt Teublitz in Vorleistung gehen.

Hydrogeologisches Gutachten sei nicht notwendig
Das oberflächennahe Wasser, das zum Eselweihergebiet fließt, ist der Stadt nur wenige Worte wert, der Teichwirt soll sich nicht so haben. Welche Folgen die erforderlichen, massiven Erdbewegungen auf den Wasserhaushalt am Fuße des Schwarzen Berges haben werden, sollte dafür, so das Wasserwirtschaftsamt Weiden, ein hydrogeologisches Gutachten in Auftrag gegeben werden. Nicht notwendig, sagt die Stadt. Die Erschließung, da geht es nur um einen nicht allzu breiten Graben, sagt die Stadt. Dass dabei Baumaschinen, Rohre und Erdaushub erheblich zur Verbreiterung der Trasse beitragen interessiert die Stadt nicht. Auch nicht, dass direkt neben der Gasleitung der Einsatz von schweren Baumaschinen nicht zulässig ist. Dies sind nur wenige Beispiele, die sich fortsetzen ließe aber auch aufzeigen, wie oberflächlich zum Teil auf Einwendungen eingegangen wurde. Frei nach dem Motto: es wird schon nix passieren! Ist da Zeitdruck dahinter? Soll möglichst schnell der Wald gerodet werden um vollendete Tatsachen zu schaffen?

Der von uns, den Umweltverbänden und den Bürgerinitiativen geforderte Erörterungstermin wurde offensichtlich bewusst umgangen, um nicht in eine fachlich fundierte Diskussion mit den Einwendern eintreten zu müssen. Stattdessen wählte man die Erläuterung des Vorhabens im Stadtrat bzw. im Ausschuss, in dem die Einwender sich nicht zu Wort melden dürfen. Angesichts der Größe und der Auswirkungen des Vorhabens kann schon von Ausschluss der Öffentlichkeit im wichtigsten Teil, nämlich der Genehmigung, gesprochen werden. Die Frage nach dem Demokratie-Verständnis steht dabei im Raum. Es geht ja nicht allein um den Stadtrat, es geht darum, in welcher Umgebung die Teublitzer Bevölkerung künftig leben wird und will.

Verharrt der Stadtrat in alten, vergangenen Mustern? Grund und Boden ist nicht vermehrbar! Denken und Nachdenken sollte das Handeln bestimmen und nicht einfach dem Flächenfraß und der Vernichtung von Wald das Wort reden. Die Bevölkerung von Weiden hat sich für den Wald und die Natur entschieden, wann kommt das in Teublitz an?

Bericht auf BR.DE