BN unterstützt Bau von Windrädern im Landkreis Schwandorf
In der Region läuft derzeit die Ausweisung von Vorranggebieten für Windenergie. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung hat der BUND Naturschutz nun für die Region Oberpfalz Nord eine Stellungnahme an den regionalen Planungsverband abgegeben.
Der BN begrüßt die Überplanung der für die Nutzung der Windenergie notwendigen Flächen nach dem Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG).
Damit können seitens der Regionalplanung geeignete Flächen ausgewiesen werden, eine reine Planung seitens möglicher Investoren wird eingeschränkt.
Der BN hat trotzdem einige Hinweise, Verbesserungsvorschläge und Forderungen an den regionalen Planungsverband übermittelt.
In Auszügen:
1. Der BN fordert, die Beteiligung der anerkannten Naturschutzverbände in den nachgelagerten Verfahren weiterhin zu ermöglichen.
2. In Waldgebieten ist, angesichts der großen Bedeutung des Waldes für Bodenschutz, Klima- und Immissionsschutz, Artenvielfalt und Erholung besonders sensibel vorzugehen
3. Der Artenschutz ist auch bei den Erschließungsmaßnahmen zu berücksichtigen
4. Wasser als lebensnotwendiges Gemeingut ist vorrangig zu schützen.
Als BN wollen wir die Flächenziele für Windkraft mit den Anforderungen an Natur- und Artenschutz verbinden. Deswegen haben wir darüber hinaus eine Kriterienliste für die Ausweisung von Windenergie-Vorranggebieten (PDF) erstellt und weitergegeben.
Der BN empfiehlt darüber hinaus, im Landkreis Schwandorf die folgenden Gebiete aus den Vorrangflächen zu entfernen.
Da im vorliegenden Entwurf der Vorranggebiete für die Planungsregion Oberpfalz-Nord die erforderlichen Ausweisungen mit rund 2,4 % übererfüllt ist, bestehen damit Spielräume, bei der Standortauswahl ökologische und landschaftliche Gegebenheiten besser zu berücksichtigen.
Grenzkamm und Grünes Band
Bei den Gebieten an der Grenze zu Tschechien handelt es sich häufig um landschaftlich markante Bereiche (i. d. R. hohe Landschaftsbildwert-Stufen), die gleichzeitig in großen unzerschnittenen, verkehrsarmen Räumen liegen. Diese sind meist für störungsempfindliche Tierarten umso bedeutender, betrachtet man sie zusammen mit den angrenzenden Gebieten auf tschechischer Seite. Es handelt sich dabei um das Vorranggebiete SAD 46.
Der BUND Naturschutz spricht sich für einen Verzicht auf dieses Gebiet aus.
SAD 38, nordöstlich Meßnerskreith und SAD 37, östlich Maxhütte-Haidhof
Diese beiden Vorranggebiete sollen aus den enthaltenen Steilhangbereichen zurückgenommen und auf Wege-nahe Teilgebiete reduziert werden, sowie einen Mindestabstand von 200 Metern zum angrenzenden Natura2000-Gebiet einhalten.
Entscheidend ist für den BN, dass durch die Klimakrise Artengemeinschaften und ganze Ökosysteme stark gefährdet sind. Auch wenn beim Ausbau der Windkraft ein erhöhtes Risiko für einzelne Arten besteht, sehen wir ohne Windkraft keine Chance, unsere artenreichen Ökosysteme vor dem Klimawandel zu schützen.
Für Rückfragen:
Reinhard Scheuerlein
Regionalreferent für die Oberpfalz
reinhard.scheuerlein@bund-naturschutz.de
Gesicherte Argumente für die Nutzung von Windenergie: FAQ Windkraft: Pro & Contra Windenergie