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Biberhasser in Schwandorf unterwegs

Erneut ist in Schwandorf ein toter Biber mit Schusswunde gefunden worden. Wie die Polizei Schwandorf mitteilt, lag das Tier am Ostermontag auf einer Insel zwischen Bruckwiese und Wehr. Es ist der siebte tote Biber an der Naab seit dem 31. März.

5 Tiere wurden vermutlich erschossen. Der Bund Naturschutz verurteilt die Taten auf das Schärfste.

Es bleibt zu hoffen, dass der Verantwortliche bald ermittelt wird, sonst steht zu befürchten, das der Landkreis Schwandorf bundesweit in die Schlagzeilen gerät, so wie der Bayerische Wald nach der Luchsmordserie vor einigen Jahren.

 

20.04.2022

OTV berichtet am 21.04.22 in der Abendsendung.
Unser Kreisgruppenvorsitzender Klaus Pöhler bezieht auch Stellung:
www.otv.de/unbekannter-hat-es-auf-biber-abgesehen-550570/

Der neue Tag vom 20.04.22 berichtet:
"Die Polizei ermittelt weiter -
Wir haben noch keine genauen Erkenntnisse zur benutzten Munition, sagte eine Sprecherin der Polizei am Dienstag auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Es gebe ein paar Hinweise von Leuten, die erklären, sie hätten in den vergangenen Tagen und Wochen in der Nähe der Fundorte Schüsse gehört. Dies werde geprüft. Nun sollen gezielt Anwohner und Grundstückseigentümer bzw. -pächter befragt werden. Die Befragungen starteten in den nächsten Tagen, sagte die Sprecherin. Auch der zuletzt gefundene Kadaver wurde zur weiteren Untersuchung an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geschickt. Dort wird das tote Tier obduziert.

Die hauptamtliche Biber-Beraterin Berit Arendt vom Bund Naturschutz stellt in dem Artikel aufs Schärfste klar:

"Das ist das Allerletzte. Das geht gar nicht", kommentiert Berit Arendt die Tötungsserie. "Da draußen ist eine pervers kriminelle Person unterwegs mit scharfer Waffe, die gnadenlos geltendes Recht untergräbt und ihrem Hass auf Biber freien Lauf lässt." Arendt ist eine von zwei hauptamtlichen Biberberatern des Bund Naturschutz (BN) in Bayern. Ein solcher Fall ist ihr noch nicht untergekommen. Arendt geht davon aus, dass es etliche Ansatzpunkte für die Ermittlungen gibt - von Spuren der Munition bis hin zur Historie der Biber-Reviere. Wenn es dort in der Vergangenheit bereits zu Störungen gekommen sei, könne man hier bei der Ermittlungsarbeit ansetzen. Laut Arendt gehören zu einem gut ausgestatteten Biber-Revier sechs bis acht Tiere. Zu klären sei unter anderem, ob alle getöteten Tiere aus dem selben Revier stammen. Für sie ist jedenfalls klar: "Der oder die Täter müssen ordentlich zur Rechenschaft gezogen werden."

Biber-Familien erwarten gerade ihren Nachwuchs. Die Tragezeit dauert etwa drei Monate. Zwischen April und Juni bringen Biber-Weibchen zwischen zwei bis vier Junge zur Welt. Der Bund Naturschutz in Bayern unternimmt große Anstrengungen, Mensch und Biber dabei zu unterstützen, sich wieder aneinander zu gewöhnen. Die Bibermanager stehen bei allen Fragen rund um den Biber zur Verfügung. "So lassen sich für alle Konfliktfälle gute, meist überraschend einfache Lösungen finden. Mehr noch: Viele Probleme tauchen gar nicht erst auf, wenn die Biber-Experten frühzeitig zurate gezogen werden", teil der BN mit. In den meisten Revieren des Nagers leben Mensch und Tier laut BN ohne Schwierigkeiten zusammen. Ein Biber entferne sich selten weiter als 20 Meter vom Wasser. Konflikte entstünden deshalb meist nur dort, wo der – auch für den Trink- und Hochwasserschutz – wichtige Uferrandstreifen fehlt.

Chronologie

  • Donnerstag, 31. März 2022: Spaziergänger finden drei tote Biber am Naabufer bei Fronberg. Ein Tier weist eine verdächtige Wunde auf.
  • Sonntag, 3. April 2022: Toter Biber an der Straße bei den Kiesweihern südlich von Schwarzenfeld. Vermutlich ein Verkehrsunfall.
  • Freitag, 8. April 2022: Polizei meldet weiteren toten Biber am Naabufer bei Ettmannsdorf. Schusswunde festgestellt.
  • Sonntag, 10. April 2022: Toter Biber treibt auf Höhe Krondorf in der Naab. Polizei vermutet tödliche Schusswunde.
  • Ostermontag, 18. April 2022: Biber-Kadaver auf einer Naab-Insel in Schwandorf. Polizei stellt Schusswunde fest.