Immerwährendes Mahnmahl für Atomkraftromantiker
Wenn einer hochentwickelten Industrienation wie Japan nicht anderes einfällt, als das brodelnde Höllenfeuer in der Kernschmelze mit Wasser zu kühlen
und die verseuchten Wässer dann ins Meer zu leiten, zeigt das deutlich, dass die Menschheit nicht in der Lage ist, mit dieser Technik verantwortungsbewusst umzugehen.
Diese primitive Methode hat in den Jahren seit 2011 die unvorstellbare Menge von 1,34 Mio Tonnen verstrahltes Kühlwasser erzeugt.
Und genau wie in der fossilen Kraftwerkstechnik, bei der die überhohen Schornsteine dafür sorgen, dass die gesundheitsschädlichen Abgase sich in der Höhe verdünnen,
werden die atomar verseuchten Kühlwässer verdünnt und dann über eine 1 km lange Rohrleitung ins Meer verklappt.
Und wie lange wird das so weiter gehen? Jahrzehnte oder Jahrhunderte?
Bei der 1979 erfolgten Teilkernschmelze im Atomreaktor Harrisburg in den USA werden die Sanierungsarbeiten voraussichtlich bis ins Jahr 2080 dauern.
Die Kosten werden mit 1,2 Miliarden Dollar veranschlagt. In Tschernobyl trägt die Einhausung des havarierten Atomreaktors nicht umsonst den bezeichnenden Namen Sarkophag.
Wir können also davon Ausgehen, dass über Jahrzehnte oder Jahrhunderte kontaminiertes Kühlwasser in den Südpazifik geleitet werden wird.
Es lohnt sich sicher, künftig noch gründlicher auf die Fanggründe unseres Tiefkühlfischs zu achten.
Und was passiert, wenn uns einer der über 50 Jahre alten französischen Atomreaktoren um die Ohren fliegt?
Und wenn es "nur" bei einer Kernschmelze bleibt. Leiten wir dann die verseuchten Kühlwässer in den Rhein?
Es bleibt nur zu hoffen, dass die Menschheit endlich kapiert, dass der deutsche Ausstieg aus der Kernenergie nicht nur aus gesundheitlicher Sicht ein Schritt der Vernunft war,
sondern auch absolut wirtschaftlich geboten ist. Die Errichtung der Kraftwerke, der Unterhalt und die Bewältigung der Umweltfolgen ist finanziell auf Dauer nicht zu stemmen.
Die erneuerbaren Energien sind in all diesen Punkten inzwischen meilenweit im Vorteil.